bis Karlskrona
Von Västervik bin ich dann bei Regenwetter nach dem kleinen aber gemütlichen Ort Figeholm motort. Das ist zum Teil ein äußerst enges Schärenfahrwasser und da ist man eigentlich froh, wenn kein starker Wind einen da zu schnell durchpustet. In Figeholm fand vom Segelclub gerade ein Hafengrillfest statt. Zum Glück hörte der Regen auf und ich konnte mich auch gegen sehr geringe Gebühr an dem Grillfleisch satt essen. Schade, daß man so etwas nicht häufiger geboten bekommt.
Am nächsten Tag fing dann mal wieder der Sommer an und ich konnte wenigstens die Hälfte bis Borgholm auf Öland segeln statt motoren. Auf dem Weg kam ich an der Insel Blå Jungfru (Blaue Jungfrau) vorbei. Hier sollen früher Hexen verbrannt worden sein.



In Borgholm fand im Hotel das letzte Sommer-Pop-Konzert statt. An beiden Eingängen warteten schon einige Stunden vorher gut gekleidete junge Leute in langen Schlangen geduldig auf Einlass. Soweit ich gesehen habe, hatte jeder eine Eintrittskarte mit Lichtbild und wurde kontrolliert. Außerdem wurde im Hafen auf vielen kleinen Motorbooten kräftig mit gefeiert. Am nächsten Morgen sah es erstmal etwas chaotisch aus. Aber nur kurze Zeit später war aller Abfall weg geräumt, also bestens organisiert vom Hotel.
Nach Kalmar musste ich dann allerdings gegen leichten SW wieder motoren.
Das Wetter blieb schön und ich konnte sowohl von Kalmar bis Kristianopel und von dort bis Karlskrona komplett segeln, denn der Wind kam nun aus Nordost.
In Karlskrona war ich vor 4 Jahren mit MUCK schon mal, allerdings in einem etwas entfernten Klubhafen. So bin ich nun im Stadthafen, hier ist es etwas lauter, aber so sehe ich etwas von der Stadt. Sie ist vor allem als mittlerweile einzige Basis der schwedischen Marine bekannt. Hier in den Schären vor der Stadt hat sich damals das Drama mit dem eingedrungenen russischen U-Boot abgespielt.
Auf dem Marinegelände, nur mit einer Führung zu betreten, gibt es mit ca. 300 m das längste Holzgebäude Schwedens, eine Reeperbahn. Hier wurde von 1693 bis 1960 alles Tauwerk für die Schiffe der Marine hergestellt.
Auch hier gibt es wie in Stockholm eine "Deutsche Kirche", die allerdings jetzt (übersetzt) Dreifaltigkeitskirche heißt. Sie hat eine von oben mit seitlichen Fenstern beleuchtete Kuppel.
Nach 5 Tagen Sommerwetter war es nun mal wieder sehr bedeckt aber warm.
Außerdem traf ich hier Winfried mit seiner Pilgrim wieder, diesmal hatte er wieder einen Mitsegler an Bord. Sie segelten dann über Utklippan und Bornholm nach Ystad, wo wir uns das letzte mal trafen, nur daß ich einen anderen Weg wählte.